IKMMA 2015

 

Dass in der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover von Zeit zu Zeit Marimbaklänge zu hören sind, ist keine Seltenheit. Dass jedoch während der Semesterferien aus jeder Ecke des Gebäudes von früh morgens bis spät abends Marimbamusik schallt, gab es noch nie.

Zehn Tage lang musizierten, lebten und lernten 32 junge Musiker und Musikerinnen aus 16 verschiedenen Nationen zusammen. Zehn Tage, in denen aus Fremden Freunde fürs Leben wurden. Zehn Tage Marimba spielen, hören, summen, spüren und genießen. 

Diese Erfahrung ermöglichte uns Katarzyna Mycka, Marimbavirtuosin und Gründerin der „International Katarzyna Mycka Marimba Academy“, kurz IKMMA, die sie 2003 ins Leben rief, und die seitdem alle 2 Jahren an wechselnden Orten stattfindet.

 

Auch in diesem Jahr schuf sie mit unglaublich viel Leidenschaft und Engagement eine Veranstaltung fernab von Wettbewerben, Jurys und Preisgeldern – eine Veranstaltung, bei der miteinander statt gegeneinander musiziert wird, wo bewundernde statt missgünstige Blicke geschenkt und wo gelacht statt belächelt wird.

Der Ort dieser Bündelung an positiver Energie war bei der nun schon siebten Auflage der Akademie die Musikhochschule Hannover. Andreas Boettger, Professor für Schlagzeug und Pauke an der HfMTH, Hiroyo Iida als Organisatorin sowie die Studenten der Schlagzeugklasse hießen uns in der Unesco-Musikstadt Willkommen und machten die IKMMA durch ihren großen Einsatz erst möglich.

Auch in diesem Jahr hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, mit renommierten Marimbakünstlern aus aller Welt zu arbeiten, die mit viel Herz und Leidenschaft ihr Wissen weitergaben – im täglichen Einzelunterricht sowie bei den Kammermusikproben.

 

Neben Katarzyna Mycka (Polen/Deutschland) waren die diesjährigen Professoren der IKKMA Beverly Johnston (Kanada), Svet Stoyanov (Bulgarien/USA) sowie Andreas Boettger (Deutschland), tatkräftig unterstützt, insbesondere für die Kammermusikproben, von IKMMA Assistent Conrado Moya (Spanien) und Filip Mercep (Kroatien), der als Gast-Performer und zweiter Assistent für einige Tage dazustieß.

 

Ein besonderer Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem Ursprung der Marimba. Wir hatten die Ehre, von zwei großartigen Künstlern, Israel Moreno und Roberto Hernández Soto (Mexiko), auf original mexikanischen Instrumenten die traditionelle Marimbamusik Mexikos spielen zu lernen. Eines der täglich stattfindenden Konzerte war allein dieser Musik gewidmet.

Neben dem Kinderkonzert, in dem ein Marimba-Quartett Camille Saint Seans‘ „Karneval der Tiere“ (arr. Peter Klemke) zum Besten gab, wurde mit dem Komponistenkonzert im vollbesetzten Konzertsaal der Hochschule einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Christos Hatzis (Griechenland/Kanada) mit seinen Werken u.a. für Marimba und Digital Audio vorgestellt – eine große Bereicherung für die Marimbamusik!

 

Die perfekte Organisation der täglichen Kammermusikproben, offenen Unterrichtsstunden und Konzerte schweißten die Teilnehmer zu einer Gruppe zusammen, die am Ende der zehn Tage kaum noch zu trennen war.

Danke an alle, die diese IKMMA so besonders gemacht haben! Wir alle werden diese Zeit nie vergessen und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen! 

Die Marimba-Welt ist klein und IKMMA-Freunde sind Freunde fürs Leben.

 

 

Charlotte Hahn